CD-Reviews


Album "Deathcult"

Heft #365
Heft #365

Death Metal mag einer der konservativsten Genre-Stile überhaupt sein. Aber dafür ist man zumindest weitgehend vor üblen musikalischen Überraschungen gefeit. DEFORMED gibt´s mit Unterbrechungen seit fast 20 Jahren. Und statt auf Biegen und Brechen irgendwelche „Alleinstellungsmerkmale“ zu kultivieren, hauen sie lieber in einer Schnittmenge aus fiesen Grooves und kernigem Geballer auf die Glocke. Die Ausbeute guter bis sehr guter Riffs ist beeindruckend (´Tsunami´!), die Produktion druckvoll und transparent und auch das Artwork ziemlich lecker. Die Typen sind in ihrem Bereich keinen Deut schlechter als drei Viertel der offiziellen Plattenfirmenveröffentlichungen.
* Mehr gibt´s unter der geilen Adresse www.utzelgutzel.de oder auf www.facebook.com/deformeddeathmetal.


DEFORMED machen es ihren Fans wahrlich nicht besonders leicht. Bereits in 1998 gegründet, wurde die Kapelle nach nur einem Gig auf Grund musikalischer Differenzen wieder aufgelöst, bis einige der einstigen Mitglieder sich viele Jahre später erneut zusammenraufen konnten, um der Band eine zweite Chance zu geben. Es sollte allerdings nochmals einige Zeit dauern, bis die Besetzung komplettiert und die ersten Songs geschrieben wurden. Immerhin kam die Sache nun richtig ins Rollen. Auf eine erste Demoveröffentlichung folgte mit “CONCEALED ALTERATIONS“ rasch der erste Langspieler und sogar ein eigenes, kleines Festival riefen die  Schlüchterner für fünf Auflagen ins Leben. Leider kehrte mit dem jähen Ende des Festivals auch wieder Stille bei DEFORMED ein, die hier und da zwar noch vereinzelte Shows spielten, aber kein neues Material aufnahmen.

 

Zumindest bis jetzt, denn volle acht Jahre nach dem Debüt melden sich die Hessen dieser Tage endlich mit “DEATHCULT“ zurück und demonstrieren eindrucksvoll, dass sie nichts von ihrer Energie verloren haben. Stilitisch regiert auf der neuen Platte nach wie vor thrashiger Death Metal, der sich zwar an der alten Schule orientiert, allerdings keineswegs verstaubt klingt. Erneut vornehmlich im durchschlagskräftigen Midtempo unterwegs, garnieren DEFORMED ihre zehn Tracks mit reichlich groovige Passagen, in denen der knarzige Tieftöner neben den lässigen Riffs der Sechssaiter ebenfalls deutliche Akzente setzt. Durchzogen von melodischen Leads oder prügelnden Fills des Schlagwerkes, machen Songs wie “Deathcult“ oder “Death Is Coming“ eine ziemlich gute Figur, einzig das schwer stampfende “Lost Children“ wirkt etwas träge und will trotz tollem Gitarrensolo nicht so recht in Fahrt kommen. Wesentlich besser tönt es schon, wenn DEFORMED wie in “Circle Of Horror“ oder “Damned To Expiration“ zwischendurch das Gaspedal durchdrücken und die Einflüsse aus dem Thrash Metal dominanter in Szene setzen. Ein wenig aggressiver geht es beispielsweise auch in “Tsunami“ zu, einem flotten Stück mit ordentlich Dampf, dessen Lyrics von Björn Schmitt auf Deutsch verfasst wurden. Dieser liefert – nicht nur in diesem Song – eine ordentliche Leistung, sind die Vocals, die zwischen einem dunklen Growlen und einem fiesen Keifen variieren, stets abwechslungsreich gehalten und gegenüber “CONCEALED ALTERATIONS“ zudem kraftvoller. Insgesamt wirkt das Album runder und reifer als sein Vorgänger, wohl nicht zuletzt auch wegen der dynamischeren und transparenteren Produktion, die die Songs voller klingen lässt.

Es dürfte klar sein, dass innovative Ansätze auf “DEATHCULT“ vergeblich gesucht werden, sind diese für den geradlinigen Todesblei des hessischen Quintetts auch gar nicht nötig, wenngleich die sehr stimmungsvollen Momente in “Rise Up“ mit einer interessanten, melodischen Saitenarbeit erahnen lassen, dass handwerklich gesehen sicherlich ein wenig mehr möglich gewesen wäre. In jedem Fall legen DEFORMED ein starkes Werk vor, mit dem die Anhänger für die lange Wartezeit angemessen entschädigt werden.


Am 27.01.2017 ist es nun auch endlich so weit: Nach fast 8 Jahren wird das neue Album Deathcult das Licht der Welt erblicken. Wir haben exklusiv schon einmal reingehört und sind echt begeistert!

 

 

Müsste man Deathcult von Deformed mit kurzen Worten beschreiben, so trifft es Groovige Vielfalt wohl am ehesten. Gleich mit dem ersten Track Damned to Expiration gehts ordentlich zur Sache. Schnelle Riffs gepaart mit treibenden Drums sorgen von Anfang an für eine sehr goovige Death Atmosphäre mit leichter Thrash Attitüde. Dies ändert sich jedoch spätestens mit Circle of Horror, denn hier wird mit teils sehr schleppendem, schon fast doomigem Riffing gearbeitet, welches durch die tiefen Growls von Björn perfekt abgerundet wird. Bei Lost Children bekommt man einen richtig groovigen Death Metal der alten Schule serviert. Treibende Beats und ein sehr straightes Riffing machen es einem verdammt schwer, nicht sofort die Mähne wirbeln zu lassen. Einen Moshpit-Overkill schlechthin bekommt man mit dem Song Tsunami serviert. Hetzende Drums gepaart mit sehr treibenden Gitarren, da wird sich in Zukunft wohl der ein oder andere Pit vor der Bühne bilden. Eine kleine Verschnaufpause gibt es mit A Fist Full of Deformed. Zwischen den ganzen hetzenden Hasseinlagen bekommt man ein sehr harmonisch klingendes Solo zu hören, welches sich unaufhaltsam seinen Weg ins Gehör bahnt, bevor es sich wieder zu einem jagenden Beast formt. Mit Rise Up endet dieser Silberling in einer recht melancholischen Melodie, was sich schon fast zu einem typischen Merkmal der Band etabliert.

 

Im Ganzen betrachtet ist das Album sehr gut gelungen und zeigt aufs neue, dass die Band offensichtlich gerne experimentiert und Einflüsse aus verschiedenen Metal Genres kombiniert. Dadurch entsteht eine hervorragende musikalische Vielfalt und selbst nach dem zehnten Durchlauf kommt kein bisschen Langeweile auf. Hut ab für dieses Glanzwerk, da hat es sich auf jeden Fall gelohnt, fast acht Jahre auf die neue Scheibe von den Jungs zu warten.


23.01.2017
23.01.2017

Mein lieber Schwan ....

Nach acht Jahren (Album-) Pause melden sich die Schlüchterner Deformed mit einem absoluten Oldschooldeath - Knaller ein'druck(s)voll' zurück. Nach Concealed Alterations (2009) ist dies das zweite vollwertige Album der Hessen. Waren die Hessen schon im Mittelalter wegen Ihrer Brutalität gefürchtet zeigen Deformed nun auch musikalisch warum ! Das Ding ist voll auf die Zwölf. In 51:34 min Spielzeit ballern Tobias Fuchs - Bass , Marco Soukup - Drums, Kevin Walther - Guitars , Markus Hartung - Guitars (lead) und Björn Schmitt - Vocals eine Oldschool-Granate nach der anderen in die Boxen. Allein der Opener 'Damned To Expiration' bricht schon jedem Deathmetal - Fan den Nacken. Die Riffs sind einigängig und die stampfende Bassdrum lädt die Metalheads ein den Selbigen zu schwingen. Klar das Deformed mit 'Deathcult' da weiter machen wo 'Concealed Alternations' aufhörte; sie zeigen aber auch mit dem 8 min. Track 'Rise up' das man auch anders kann . Anspieltipps sind die Tracks 1-10 ... lach. Für mich jetzt schon ein Oldschooldeath Highlight das in keinem CD Regal fehlen darf .
Für dieses Juwel gibt es von mir 8 Hörner und nicht nur weil ich die Jungs mag sondern weil sie Live diese Brachialität , -die auf der CD jedem Oldschooldeather Freudentränen aus den Augen presst- , auch von der Bühne in die Masse werfen !!!!


23.01.2017
23.01.2017

Die neue CD von DEFORMED hört auf den Namen "Deathcult".

Nach sehr langer Zeit, die Debüt CD "Concealed Alterations" aus dem Jahr 2008, haben Deformed ihren 2. Silberling auf den Markt gebracht.
Die CD lag mit einem freundlichen Gruß von "de Maggo" heute im Briefkasten. Auspacken, rein in den Player, Regler hoch (so hört man den Protest der Nachbarn nicht)....
Wow.....der Sound.....goil....
nach der ersten Runde, das ganze nochmal, volle Pulle...
nach der zweiten Runde das ganze nochmal, die CD wird nicht langweilig, fetter Sound, voll auf die Zwölf.
Der Gesang von Björn Schmitt trotz growlen verständlich!
Der Sound meiner Meinung nach brachialer als auf dem Erstlingswerk.
Fazit: ein ausgereifte zweite Scheibe welche DEFORMED hier abliefern.

Wollen wir hoffen das es mit dem dritten Silberling nicht wieder solange dauert, denn die Band hat Potential und

das sollte man nicht zu lange schlummern lassen


Album "Concealed Alterations"

Nachdem sich DEFORMED 1998 gründeten und kurze Zeit darauf wieder auflösten, startete man in 2005 erneut durch. Keine schlechte Idee, denn was die Osthessen selber als groovigen Trash/Death-Metal mit progressiven Elementen bezeichnen, kann auf ganzer Linie überzeugen – angefangen bei der satten Produktion über die messerscharfen Riffs, den aggressiven und abwechslungsreichen Gesang und das gelungene Songwriting der zehn Nummern bis hin zum Image. Das Quintett bewegt sich recht prfessionell an der Trennlinie von Trash- und Death Metal. Fans von Death, Kreator oder Legion of the Damned sollten den Newcomern eine Chance geben. Und noch ein Tip: Für Spritgeld und Getränke spielen die durstigen Männer laut ihrer Homepage auch auf deiner Party!


1998 machte diese hessische Formation bereits die ersten Gehversuche. Das war erstens Doom und zweitens aus vielerlei Gründen nur von kurzer Dauer. Seit 2005 sind DEFORMED wieder aktiv, jetzt ist ihre erste Scheibe draußen. Endlich, möchte der geneigte Old-School-Deather meinen. Denn die Schlüchterner sind weder originell und innovativ, noch in irgendeiner Art und Weise speziell. Sie machen schlichten Death Metal, irgendwo zwischen  Bolt Thrower und Debauchery – und dabei jede Menge Spaß. Wer auf technisches Gewichse und anderes Gedengel steht, der soll sich eben die neue Nile kaufen oder Rutan einen blasen. Wer aber bei einer amtlichen Party oder auf einem netten Festival mal unverbrauchten, unverköpften Death Metal auf die Zwölf und in die Magenkuhle braucht, der ist mit den deformierten Jungs prima bedient. Zehn Songs mit einer guten Dreiviertelstunde Spielzeit lohnen sich – zumal das abschließende “Dead End” trotz mehr als sieben Minuten Dauer nicht in eine Sackgasse führt. Für 10 Euro kriegt ihr das abgehangene Todesteil bei marco@utzelgutzel.de oder schaut auf die Webseite www.utzelgutzel.de  (SM)


Etwas merkwürdig liest sich die dem Begleitbrief zu entnehmenden Biographie der hessischen Death Metal Kapelle DEFORMED. Bereits ein Jahr nach Gründung im Jahre 1997 wurde das Projekt auf Eis geleget um die folgenden 7 Jahre in einer Totenstarre zu überdauern. Kleine Stiländerungen und Besetzungswechsel mit sich bringend wurde im Jahre 2005 eine erfolgreiche Wiederbelebungsmaßnahme vorgenommen. Erste Früchte trägt das neue musikalische Schaffen in Form des Debütalbums “CONCEALED ALTERATIONS”, welches an dieser Stelle einer genaueren Betrachtung unterzogen werden soll.

 

DEFORMED zeigen sich unbeeindruckt vom Schaffen unzähliger Mitbewerber im Death Metal Sektor, deren einziges Ziel es zu sein scheint, immer schneller, brutaler und technischer zu spielen und somit gesichts- und charakterlosen Soundbrei zu kreieren. Auf “CONCEALED ALTERATIONS” wird Todesblei der alten Schule zelebriert ohne dabei neue Geschwindigkeitsrekorde aufstellen zu wollen. DEFORMED bewegen sich vornehmlich im Midtempobereich, bieten jedoch genug Spielraum für Hau-Drauf-Ausflüge und sogar doomig anmutende Passagen. Das durchweg intelligente und interessante Riffing weiß zu überzeugen und bietet Platz für das ein oder andere melodische Gitarrensolo. Saitenfraktion und Schlagezeug sind bestens aufeinander eingespielt und ergeben ein harmonisches Gesamtbild. Die Vocals variieren zwischen Screams und Growls, wobei erstere die Oberhand behalten. Einzig beim Refrain des Stückes “1-2-3″ weicht der Gesang von der übrigen Struktur ab und hinterlässt einen etwas seltsamen Nachgeschmack. Die 10 Kompositionen plus Hidden Track werden in einem klasse Soundgewand dargeboten, das keine Wünsche offen lässt.

 

Es hat sich für DEFORMED gelohnt, die Bandaktivitäten nach langer Auszeit nochmals aufzunehmen. Mit “CONCEALED ALTERATIONS” ist ein Werk gelungen, das 45 Minuten Death Metal in gehobener Qualität bietet und gespannt auf den Nachfolger warten lässt.